Direkt zum Inhalt
Volkswagen Golf GTI: Die Revolution, geboren bei einem Bier

Frankfurt, September 1975. Besucher der Deutschen Automobil-Ausstellung schlenderten zwischen den Ständen umher und bewunderten die Neuentwicklungen der Hersteller. Und dort, am Stand von Volkswagen, fiel ihnen ein Kleinwagen ins Auge. Auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches – nur ein Golf mit ein paar sportlichen Details. Doch dieses Auto, das ahnte noch niemand, würde die Automobilindustrie revolutionieren und eine Kategorie schaffen, die es bis dahin nicht gab: den Hot Hatch.

{Folien}

Denn dieser Golf GTI ist viel mehr als nur ein Sportwagen. Es ist die Geschichte eines geheimen Projekts, das bei Bier und Sandwiches entstand, eines visionären italienischen Designers, der gerade das Automobildesign revolutioniert hatte, und deutscher Ingenieure, die es wagten, sich das Unmögliche vorzustellen: ein Familienauto mit der Seele eines Sportwagens.

Das geheime Projekt, das beinahe nie das Licht der Welt erblickt hätte

Um die Geschichte des Golf GTI zu verstehen, muss ich Sie ins Jahr 1974 zurückversetzen , in ein Haus in einem deutschen Vorort, wo etwas Außergewöhnliches geschah. Anton Konrad, der Pressechef von Volkswagen, hielt bei sich zu Hause geheime Treffen ab. Nein, keine offiziellen Treffen in hygienischen Konferenzräumen. Sondern Treffen, bei denen man sich bei Bier und Sandwiches mit ein paar leidenschaftlichen Kollegen trifft und über das spricht, was einen wirklich begeistert: Autos.

Und was diese Jungs wirklich in Fahrt brachte, war die verrückte Idee, eine Sportversion des Golf zu entwickeln. Das Problem? Sie hatten keinen offiziellen Auftrag. Keine Genehmigung. Kein Budget. Nur eine brennende Leidenschaft und die Überzeugung, dass Volkswagen etwas Großes verpasste, wenn es nur vernünftige, vernünftige Autos anbot.

Stellen Sie sich die Szene vor: Ingenieure und Manager einer der größten Automarken der Welt, heimlich wie Verschwörer versammelt, kritzeln Skizzen auf Servietten und träumen von einem Golf mit Reißzähnen.

Denn wissen Sie was? Manchmal entstehen die besten Ideen einfach so. Nicht in kalten Designbüros, sondern in Momenten purer Leidenschaft, wenn ein paar kluge Köpfe beschließen, sich über die Regeln hinwegzusetzen.

Giugiaros Geniestreich

Doch bevor ich über diesen Golf spreche, der alles verändern sollte, muss ich Ihnen erzählen, wie er entstand. Und zwar die Geschichte eines gewissen Giorgetto Giugiaro, eines italienischen Designers mit einer besonderen Gabe: die Zukunft zu gestalten.

1969 geschah auf dem Turiner Autosalon etwas Unglaubliches. Die Führungskräfte von Volkswagen wählten sechs Autos aus, die ihnen besonders gefielen. Ein Zufall? Vier davon waren vom selben Designer entworfen worden: Giugiaro. Können Sie sich das vorstellen? Es war, als hätte das Schicksal selbst mit dem Finger auf diesen brillanten Designer gezeigt.

Giugiaro war nicht irgendjemand. Dieser Mann wurde 1999 zum „Designer des Jahrhunderts“ gekürt. Und als Volkswagen ihn 1974 beauftragte, den Nachfolger des legendären Käfers zu entwerfen, schuf er etwas Revolutionäres: ein kantiges, geometrisches Design, das mit allen Konventionen der Zeit brach.

Vorbei sind die beruhigenden Kurven des Käfers. Es beginnt die Ära des „gefalteten Papiers“, wie dieser neue Stil genannt wurde. Gerade Linien, scharfe Winkel, eine Modernität, die fast beängstigend wirkte, weil sie ihrer Zeit so weit voraus war.

Entdecken Sie unsere Auswahl an Miniaturen

Stöbern Sie durch unsere Auswahl von über 1.500 Modellen. Stöbern Sie durch unsere verschiedenen Kategorien: Französische Autos, ausländische Autos, Sport- und Rennwagen, Berufsfahrzeuge und Oldtimer.

GTI: Drei Buchstaben, die die Automobilindustrie verändern würden

Grand Touring Injection. Das bedeuteten diese drei mysteriösen Buchstaben. Heute scheint es selbstverständlich, aber 1975 war die Einspritzung revolutionär. Die meisten Motoren liefen noch mit Vergasern, jenen altmodischen Mechaniken, die bei zu großer Kälte oder zu großer Hitze versagten.

Einspritzung war der Inbegriff von Modernität. Präzision. Zuverlässigkeit. Und vor allem Leistung. Denn wenn man einen Sportwagen bauen will, sollte man auch mit einem soliden Fundament beginnen, oder?

Übrigens, eine kleine Anekdote, die ich liebe: Die Initialen GTI waren keine Erfindung von Volkswagen. Das erste Auto mit diesen Buchstaben war ein Maserati 3500 GTi von 1960. Aber hey, zwischen einem teuren Maserati und einem erschwinglichen Golf waren wir nicht gerade auf dem gleichen Niveau.

Ernst Fiala, der Mann, der Ja sagte

Im März 1975 trat Hermann Hablitzel das Büro von Ernst Fiala, dem österreichischen Technischen Direktor von Volkswagen, an. In seinen Händen hielt er das Projekt dieser Sonntagsverschwörer: den „Sport-Golf“.

Fiala war zunächst skeptisch. Sehr skeptisch sogar. Volkswagen war die Marke für das Volk, mit praktischen, sparsamen Autos. Nicht die Marke für Leistung und Adrenalin. Aber manchmal muss man seine Vorurteile überwinden.

Im Mai 1975 gab Fiala seine offizielle Zustimmung. Aus dem geheimen Projekt wurde der Entwicklungsauftrag EA195. Und ich fand es immer faszinierend, diese Fähigkeit mancher Leute, im richtigen Moment Ja zu sagen. Denn ohne Fialas Ja hätte es nie einen Golf GTI gegeben. Nie einen Hot Hatch. Automobilgeschichte wäre eine ganz andere gewesen.

Das brüllende Monster, das zivilisiert wurde

Okay, jetzt muss ich euch vom ersten Prototypen erzählen. Denn der war, ehrlich gesagt, eine Katastrophe. Alfons Löwenberg, einer der Projektingenieure, hatte ein wahres Monster geschaffen. Ein um zehn Zentimeter tiefergelegtes Fahrwerk, eine Rennkupplung, ein riesiges Auspuffrohr, das „aussah und klang wie ein Ofenrohr“.

Das Problem ist: Wir konnten es schon 10 Minuten vor der Fabrik kommen hören! Stellen Sie sich das vor: Dieser Prototyp kam brüllend wie ein wildes Tier an und weckte dabei die ganze Nachbarschaft. Es war genau das Gegenteil von dem, was sie erreichen wollten.

Denn genau das war die geniale Idee hinter dem Golf GTI: einen Sportwagen zu bauen, der zivilisiert bleibt. Ein Auto, mit dem man am Montag ins Büro und am Sonntag auf die Rennstrecke fahren kann. Ein Jekyll-und-Hyde-Auto, wenn man so will.

Also kehrten sie zu ihren Plänen zurück, glätteten die Kanten und fanden die richtige Balance. Und hier kommt mein Lieblingsdetail der ganzen Geschichte ins Spiel.

Der Golfball, der Geschichte schrieb

Herbert Schäfer, der Chefdesigner, war ein begeisterter Golfer. Und eines Tages, in einem Moment purer Inspiration, hatte er eine völlig verrückte Idee: Was wäre, wenn wir einen echten Golfball auf den Schalthebel setzen würden?

Heute scheint es selbstverständlich. Der golfballförmige Schaltknauf ist DAS Erkennungszeichen des GTI geworden. Damals jedoch war er revolutionär. Wer sonst hätte die Kühnheit gehabt, einem Auto Humor zu verleihen? Ein funktionales Accessoire in ein wissendes Augenzwinkern zu verwandeln?

Dieser kleine Golfball bringt den GTI-Geist auf den Punkt: starke Leistung, aber mit der lässigen Note, die den Unterschied ausmacht. Es ist, als würde das Auto sagen: „Komm, lass uns Spaß haben!“

110 PS für 810 Kilo: Die Revolution in Zahlen

Kommen wir nun zu den technischen Details. Denn die Zahlen des Golf GTI waren für seine Zeit revolutionär.

1,6-Liter-Einspritzmotor, 110 PS. In einem Chassis, das nur 810 Kilo wog. 810 Kilo! Unglaublich! Heute wiegt ein Golf GTI über 1.400 Kilo. 1975 war er ein Leichtgewicht mit der Power eines echten Sportwagens.

Ergebnis: 0 auf 100 km/h in 9 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 182 km/h. 1975 waren diese Leistungen für ein Auto dieser Preisklasse reine Science-Fiction. Wir sprachen von Werten, die nur bei reinen Sportwagen zu finden waren, unerreichbar für Normalsterbliche.

Und dann folgte noch diese 1,8-Liter-Variante mit 112 PS. Denn wenn man eine gute Formel hat, kann man sie auch gleich verfeinern, oder?

Aber wissen Sie, was mich an dieser Geschichte am meisten fasziniert? Es ist nicht die Kraft. Es ist die Intelligenz des Konzepts. Ein Auto zu schaffen, das Leistung und Funktionalität, Sportlichkeit und Vielseitigkeit vereint. Ein Auto, das Sie jeden Tag fahren können, ohne Ihr Bankkonto für Benzin oder Versicherung zu sprengen.

Bernards Wette

Apropos Autos, die Epochen prägen: Ich muss Ihnen etwas gestehen. Seit ich meinen Shop BernardMiniatures.fr eröffnet habe, bin ich immer fasziniert von diesen Modellen, die ihre Ära revolutionierten. Und der Golf GTI ist genau das.

Deshalb habe ich für meine Sammlung einige bemerkenswerte Golf GTI-Miniaturen ausgewählt. Natürlich im Maßstab 1:43, denn in diesem Maßstab lassen sich die Details besonders gut erkennen. Ich habe ein rotes Modell der ersten Generation mit seinen charakteristischen schwarzen Streifen, das absolut atemberaubend ist.

Da ich keine große Website betreibe, habe ich oft nur ein oder zwei Exemplare von jedem Modell, aber das macht auch den Charme aus. Jede Miniatur hat ihre eigene Geschichte, genau wie das echte Auto, das sie darstellt. Die Lieferung ist in Frankreich für Bestellungen über 75 € kostenlos, und ich achte immer darauf, sie gut mit Luftpolsterfolie zu verpacken, denn diese kleinen Wunder verzeihen nicht den kleinsten Kratzer.

Wenn Sie Interesse haben, schauen Sie doch mal auf bernardminiatures.fr vorbei. Und nun zurück zur deutschen Revolution …

Der Dominoeffekt: Wenn ein Golf die gesamte Branche verändert

September 1975, IAA in Frankfurt. Der Golf GTI feiert sein offizielles Debüt. Volkswagen plant vorsichtig, nur 5.000 Exemplare zu produzieren. Eine limitierte Auflage also. Eine Möglichkeit, den Markt zu testen, ohne zu große Risiken einzugehen.

Doch der Markt reagierte. Mehr als nur: Er explodierte förmlich. Angesichts des sofortigen Erfolgs nahm Volkswagen den GTI in seinen offiziellen Katalog auf. Und schließlich produzierten sie in sieben Jahren 470.000 Exemplare. Fast hundertmal mehr als erwartet!

Doch das war erst der Anfang. Denn die wahre Revolution lag nicht in den Verkaufszahlen von Volkswagen, sondern in der Reaktion anderer Hersteller.

Plötzlich wurde allen klar, dass es einen riesigen Markt für diese Hybridautos gab: Familien- und Sportwagen zugleich. Peugeot brachte den 205 GTI heraus. Renault antwortete mit dem 5 GT Turbo. Ford brachte den Escort XR3i auf den Markt.

Das Rennen um die besten Hot Hatches war eröffnet. Und jeder Hersteller wollte ein Stück vom Kuchen abhaben, den Volkswagen gerade geschaffen hatte. Darin zeigt sich die wahre Genialität des Golf GTI: Er schuf nicht nur ein Auto, sondern eine ganze Kategorie.

Der GTI-Krieg

Die 80er Jahre wurden zum GTI-Krieg. Jede Marke wollte ihren eigenen. Jede Marke wollte DER Maßstab in Sachen Hot Hatches sein. Und ich, ehrlich gesagt, liebte diese Zeit. Es war das goldene Zeitalter der erschwinglichen Sportwagen.

Der Peugeot 205 GTI mit seinem Traumchassis. Der Renault 5 GT Turbo mit seinem kämpferischen Charakter. Der Escort XR3i mit seinem feurigen Gesicht. Jeder hatte seine eigene Persönlichkeit, jeder hatte seine Fans. Doch alle verdankten ihre Existenz diesem Golf, der den Weg geebnet hatte.

Denn genau das ist das Erbe des Golf GTI: Er hat bewiesen, dass man Hunderttausende Sportwagen an normale Leute verkaufen kann. Dieses Fahrvergnügen war nicht nur einer wohlhabenden Elite vorbehalten.

Das Vermächtnis: 45 Jahre und acht Generationen später

Heute gibt es den Golf in der achten Generation. 45 Jahre nach dem revolutionären ersten GTI. Und wissen Sie was? Er trägt immer noch stolz die drei magischen Buchstaben.

Weltweit wurden über 35 Millionen Golf verkauft. 35 Millionen! Er ist eines der meistverkauften Modelle der Automobilgeschichte. Und alles begann mit dieser verrückten Idee einiger Enthusiasten, die sich bei Bier und Sandwiches trafen.

Diese Geschichte berührt mich besonders. Denn sie beweist, dass die besten Innovationen oft aus purer Leidenschaft entstehen. Nicht aus Marktforschung oder Wettbewerbsanalyse, sondern aus dem unbändigen Wunsch, etwas Neues, Anderes, Besseres zu schaffen.

Diese Volkswagen-Ingenieure hatten keinen offiziellen Auftrag. Sie hatten kein Budget. Sie waren einfach zutiefst davon überzeugt, dass dieses Auto existieren musste. Und sie hatten Recht.

Die Lektion des Golf GTI

Denn genau das ist die wahre Lektion des Golf GTI. Manchmal muss man Risiken eingehen. Manchmal muss man es wagen, sich Konventionen zu widersetzen. Manchmal muss man den Mut haben, zu seinen Überzeugungen zu stehen, auch wenn alle sagen, man sei verrückt.

Anton Konrad und seine Komplizen waren verrückt. Verrückt zu glauben, dass eine so beliebte Marke wie Volkswagen einen Sportwagen bauen könnte. Verrückt zu glauben, dass es einen Markt für leistungsstarke Familienautos gäbe. Verrückt vielleicht, aber vor allem visionär.

Und wenn Sie heute einen Golf GTI auf der Autobahn vorbeifahren sehen, denken Sie an die Männer, die es wagten zu träumen. Denken Sie an das heimliche Projekt, das in einem Vorstadthaus geboren wurde. Denken Sie an den Golfball auf dem Schalthebel und an alles, was er repräsentiert.

Bestellen Sie mit völliger Sicherheit

Kostenlose Lieferung ab 75 €, sorgfältig geschützte Pakete und über 1.000 zufriedene Kunden. Entdecken Sie, warum Sammler uns vertrauen.

Der Golf GTI ist mehr als nur ein Auto. Er ist der Beweis dafür, dass die besten Revolutionen immer mit einem Traum beginnen. Und dieser Traum hat das Automobil für immer verändert.

Auch heute noch ist jedes Mal, wenn ein Hersteller einen neuen Hot Hatch auf den Markt bringt, eine Hommage an den Golf von 1975, der alles erfunden hat. Jedes Mal, wenn sich ein junger Fahrer in einen kleinen, erschwinglichen Sportwagen verliebt, führt er das Erbe dieser deutschen Visionäre fort.

Und das, meine Freunde, nennt man eine echte Revolution. Nicht die Art, die sechs Monate lang Lärm macht, sondern die Art, die die Welt für immer verändert, lautlos, ein Golf nach dem anderen.

Sommaire
Autor
Hallo und willkommen bei Bernard Miniatures! Ich bin Bernard und freue mich, Ihnen meine Website zu Miniaturautos präsentieren zu können.

Unterüberschrift für diesen Abschnitt

Illustration Voitures Rétros Vintage France
Das Geheimnis des Golfballs, der den GTI fast ruinierte